3. bis 26. Mai 2006
Fassade des ehemaligen Karstadtgebäudes
Kuratiert von Ludwig Seyfarth
Wall Street versteht sich als Teil des Gesamtkonzeptes Stile der Stadt. Im Fokus stehen die architektonischen Oberflächen, die Wände und anderen Außenflächen des Karstadtgebäudes. An dem Projekt nehmen drei Künstlerinnen und Künstler teil, die aus der Malerei heraus oder mit einer Klanginstallation raumgreifende Gestaltungen entwickeln.
Leitfaden ist die aktuelle und auch ironische Auseinandersetzung mit abstrakten Formensprachen der Moderne. Läßt sich eine neue, heutige Sicht auf die geometrischen Wiederholungen der brutalistischen Architektur entwickeln, die das Straßenbild der Großen Bergstraße wesentlich prägt?
Marita Damkrögers Entwurf sieht konturierte, sich überlagernde Farbflächen vor, die sich wie ein durch die Fassade fressender, auf- und abtauchender Wurm über die gesamte Vorderfront des Karstadtgebäudes schlängeln. Die Formen scheinen teilweise vor der Wand zu schweben und schaffen damit einen illusionistischen Effekt. Die starke Farbigkeit steht im Kontrast zu den nackten Betonfassaden einer „Konsumarchitektur“, die auch zur Zeit ihrer Nutzung alles andere als verführerisch daherkam. Christine Rusche arbeitet stets mit perspektivischen Verzerrungen und wirkungsvollen Schwarz-Weiß-Kontrasten. Auch ihr Konzept setzt die Blockhaftigkeit des Gebäudes imaginär in Bewegung. Die großflächig angelegte weiße Farbe deutet eine Schieflage der Parkdeckterasse an, die an der vorderen Ecke gleichsam zum „Überlaufen“ kommt …
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© MD 2023
Marita Damkröger